Eröffnung der Color-Line-Arena in Hamburg
12.11.2002



Klein die Schrift aber zu gross für das Portemonnaie...
Neue Tickets sind doch immer wieder interessant. Da die bei jedem Betreten des Blocks kontrolliert werden, ist es sicher sinnvoll die Blocknummer ganz klein zwischen anderen Informationen zu verstecken. Nur die Bedingungen der Verkehrsbetriebe sind noch unleserlicher gedruckt...



Aber auch auf der Rückseite gibt es eine nette Überraschung: Das Ticket ist nur gültig, wenn der erste Gültigkeitstag eingetragen wird. Ist das doch eine Monatskarte oder sind wir hier in Schilda?
Auch nett!


Hier fühlt man sich gleich wohl!
Nach einer umfangreichen Bahnfahrt steigt man an der Station Stellingen aus. Hier geht es dann durch gemütliche Arkaden Richtung Bus. Begleitet wird man dabei von sympathischen leicht behaarten Herren in Springerstiefeln.
Richtung Bus? Ja, richtig gehört, von der Bahnstation aus...



...fährt man noch gut 5 Minuten mit dem Bus durch die Gegend. Es wird schon darauf geachtet, dass der Bus gut ausgelastet ist. So werden erste Intimitäten zwischen den Fans gefördert.
Eine Weltreise...


Eine Farbenfabrik?!
Irgendwann kommt man dann tatsächlich an! Farbenprächtig und irgendwie blau (das waren doch erst zwei Bier?!") präsentiert sich die neue Attraktion. Color-line kommt allerdings nicht von einer Farbenfabrik, sondern es handelt sich um irgendeine Kreuzfahrtgesellschaft, die einem direkt am Eingang Fahrten in wenig warmen Gefilden aufs Auge drücken will.



Innen sieht die Halle so änhlich aus wie der grosse Bruder in Köln. Eben halt nur viel kleiner. Wenn man das Spielgeschehen auf dem grossen Würfel in der Mitte verfolgen will, hat man des öfteren den Eindruck, dass es sich hier um die erste Mondlandung aus den 60ern handelt.
Die Gastronomie ist ungefähr genau so schlecht wie in Köln. Viele Schlangen und zu teuer (ein kalter Cheeseburger von bescheidener Qualität 3,10 Euro). Das Holsten ist nicht ganz so übel wie Gilden (0,4l/3 Euro) und das Pfandrückgabesystem funktionierte zum Glück noch nicht (es standen Automaten mit Fehler 15 in der Gegend rum).
Für Hamburg reichts...


Fischtown und der KEC Viele Trikots waren hier zu sehen: Krefelder, Eisbären, Wedemark, Timmendorf und auch ein paar Dummdorfer hatten sich verlaufen (die müssen immer zu Auswärtsfahrten des KEC fahren, um mal ein schönes Eishockeyspiel zu sehen, bisher haben sich erst ein paar mit Dauerkarten bei uns eingedeckt!). Die Krönung war mal wieder ein Mannheimer Trio, welches sich nur zum Randalieren mitten in den Kölner Block setzte. Die Niederlage in der Meisterschaft haben sie wohl immer noch nicht überwunden?!
Enttäuschend war die grosse Anhängerschaft von Bremerhaven, die sich schon vor dem Spiel tunlichst darum bemühte, ihre Sympathien zu uns zu bekunden (Fischtown und der KEC!). Die hatten sich nur leider vor dem Spiel schon so verausgabt, dass während des Spiels nichts mehr zu hören war.



Weitere Highlights bei den Kühlschränken: Der Mann auf der Eismaschine hat es leider nicht geschafft, das ganze Eis zu berücksichtigen (hatte nicht sogar Iserlohn zwei Eismaschinen?!). Unterdessen werden im Hintergrund zwei Mega-Dildos aufgeblasen. Ob sich hier doch mittlerweile Sponsoren von der Reeperbahn eingefunden haben?
Die Stadionzeitung ist auch sehr interessant: DINA4 68 Seiten Hochglanz für 50 Cent! Von diesen 68 Seiten beschäftigen sich ganze sieben (7!) mit Eishockey. Der Rest ist Werbung für die Sponsoren und andere Veranstaltungen bis hin zu Schuhen. Für die meisten Anwesenden dürfte die eine Seite mit verkürzten Spielregeln am wertvollsten sein...
Schliesslich kommt die Startzeremonie: Seit München hat sich absolut nichts geändert, der Jubel kommt aus dem Lautsprecher, nur hier sind die Lautsprecher so laut eingestellt, dass einem anschliessend die Ohren bluten...
Mega-Dildos in Hamburg


Nur noch 10
Auch sonst hat sich nicht viel geändert. Die Premiere-Leute hampeln wie üblich vor dem Spiel rum. Schiedsrichter Müller sieht mal wieder alles ausser das Spiel. Und das sogar obwohl er sich normalerweise bei Fernsehübertragungen zusammenreisst...
Weitere Parallelen zu München: Bei Anzeige der Strafzeiten werden die Nummern und Spieler zwischen Heim- und Gästemannschaft vertauscht.

Und wie kann man sich hier fassungslose Blicke einhandeln? Man singt ganz einfach: "Ohne Landshut wärt ihr gar nicht hier". Die wissen nämlich weder wo Landshut liegt noch warum wir das singen...



Das Ergebnis war dann ganz nach dem Geschmack von Müller, nervösen Investoren und den zahlreichen HSV-Fans. Die haben zwar von dem Spiel nichts verstanden, aber sie konnten grölen und das Ergebnis ablesen, das reichte ja auch. Für Fussballanhänger war das 5:3 kurz vor Ende auch ein sicheres Ergebnis. Das dem im Eiskockey nicht so ist, hätten sie dann fast noch gemerkt...

Nach dem Spiel geht der Bustransfer zur Bahn diesmal unter erschwerten Bedingungen vonstatten (mehr als 10.000 Leute sollte man nicht mit Bussen transportieren!).
Danke Müller


Ohne Kölner wär hier gar nix los
Also fährt man zu dem was die hier als Dom bezeichnen (es gibt übrigens nur einen Dom!). Hier stellt sich das als eine Kirmes raus, auf der man sich um 22.00 Uhr fast alleine befindet?! Also tritt man gegen 23.00 Uhr die Heimreise an, wenn man nicht auf die zahlreichen "kostenlosen" Angebote auf der benachbarten Reeperbahn zurückgreifen möchte. Und es kommt wie es kommen musste: Auf dem U-Bahnsteig bekommt man angesichts des Trikots zu hören "St. Pauli spielt doch erst morgen!" Nicht mal das war richtig! Wie gesagt, seit München hat sich nichts geändert.

Ansonsten wären uns St. Pauli-Anhänger natürlich erheblich lieber gewesen, als das was wir da heute angetroffen haben. Wenn St. Pauli mal rausbekommt, dass bei der Eröffnungszeremonie einer ihrer Leute ausgebuht wurde...



Kommentar vom Hamburger Abendblatt Am nächsten Morgen referiert das Hamburger Abendblatt über die "Fans", die beeindruckenderweise ab der ersten Minute hinter ihrem Team standen. In anderen Landstrichen kann es durchaus passieren, dass man Zuschauer erst als Fans bezeichnet, wenn sie die eine oder andere Regel des Sports beherrschen und vielleicht sogar zwei Spielernamen aus der eigenen Mannschaft benennen können.
Und so wie der Stadionsprecher weder die Namen der Heimmannschaft noch die der Gäste richtig aussprechen konnte, so strotzte auch der Artikel im Abendblatt von gleich drei Autoren nur so von Unkenntnis der Materie (Schiedsrichter Miller aus Schierke!).


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