Hong Kong
Dezember 1996

Wohnen im Chungking House
Ankunft: Irgend jemand hatte vorab das Gerücht verbreitet, dass es doch ausreicht, wenn man nur den Flug bucht und sich dort vor Ort selber ein Hotel sucht. Kein Problem! Na ja, vielleicht wenn keine Messe ist! Direkt am Flughafen ist auch ein Stand, an dem zahlreiche Hotels am Platze direkt vermittelt werden können. Die Jungs waren ziemlich arbeitslos, weil nämlich über jedem der Häuser ein dickes "Ausgebucht"-Schild hing. So hatte man wenigstens direkt alles auf einen Blick! Aber da lagen ja noch Prospekte, rufen wir davon doch mal ein paar an. Beim vierten Versuch hatten wir dann tatsächlich Erfolg, Chungking House hat noch was frei!
Einchecken: Also auf zum nächsten Taxi, "Chungking House, please" Der skeptische Blick des Fahrers hätte einen eigentlich warnen sollen, er konnte sich denn wohl denken, dass wir zum ersten Mal hier waren. Nach einer Viertelstunde hielt das Taxi dann vor dem Chungking House, eine recht belebte Ecke mitten im Herzen von Kowloon. Direkt keilten sich mehrere Jugendliche um die Ehre, unser Gepäck tragen zu dürfen. Den Sieger fragte ich dann, ob er zum Chungking House gehörte, worauf er direkt dienstbeflissen nickte, die ca. 20 wartenden Leute vor den zwei Aufzügen beiseite schubste und uns in den nächsten Aufzug lotste. Hier ging es dann bis in den 6. Stock und eine liebliche Gefängniszelle wurde uns gezeigt. Auf 10qm gab es hier zwei Betten, einen Fernseher der mehrere Programme in perfektem Chinesisch zeigte, sowie eine Dusche/Toilette-Kombination vom Allerfeinsten. Hier fühlte man sich doch gleich zu Hause, vor allem wurde das gesamte Gebäude Tag und Nacht vom feinen Geruch gebackener Ente durchzogen...
Ortsbesichtigung: Wenn einem mal das Glück widerfährt, in so einer Nobelherberge abzusteigen, will man es doch auch ganz genau wissen. Nur mit dem Aufzug klappt das irgendwie nicht optimal, nach 10 Minuten sucht man doch lieber ein Treppenhaus. Die unverputzten Wände sprechen einen doch direkt an, so wie die Blutspritzer oder der Müll auf der Treppe. Den Herrn, der auf der Treppe im 1. Stock gerade sein Mittagsschläfchen hält, bemüht man sich nach Möglichkeit nicht zu wecken. Ausserdem erhält man noch eine weitere Erkenntnis: Das ganze Gebäude heisst eigentlich Chungking Mansion und besteht aus einer Vielzahl von Pensionen. Chungking House ist davon nur ein Teil der 5. Etage und wir waren statt dessen halt im Double Seven Guest House gelandet. Die übersichtlichen Hinweisschilder haben einen aber doch jederzeit sicher durch die Herberge geführt; die schweren Gitter vor den Türen erzeugen gleich das Gefühl wohliger Sicherheit:
Direkt gegenüber vom Hyatt Nur de Luxe-Herbergen
Alcatraz??? Da gehts lang...

Hotel ab dem 2. Tag: Nachdem uns der Luxus dieser Herberge zu sehr erschlagen hat, ging es gleich am nächsten Morgen auf die Suche. Direkt gegenüber befindet sich das Hyatt, das sieht doch schon besser aus. Leider alles besetzt, genau wie alle anderen bewohnbaren Hotels. Also auf zu den Star Ferries, da stehen viele Telefonzellen und dann wird gnadenlos jeder angerufen. Nach der 15. Absage tippt mir ein kleiner Chinese (der nicht so ganz koscher wirkte) auf die Schulter und fragte ob wir vielleicht ein Hotel suchten? Reiche einem Ertrinkenden nur einen Strohhalm! Aber er nahm das Telefon in die Hand, gab uns das OK-Zeichen, wollte aber trotz der kurzen Distanz mit dem Taxi da hin fahren. Auch kein Problem, hat zwar länger als zu Fuss gedauert, aber durch seine Mithilfe haben wir dann tatsächlich ein richtiges Hotel zu hier durchschnittlichen Preisen gefunden...


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