Ankunft: Auf dem Weg zum Hotel haben wir bereits alle Hotels in der Umgebung von Side kennengelernt (für jedes Hotel sassen halt ein bis zwei Gäste in unserem Bus). Der Busfahrer war wohl noch nicht so lange auf seinem Sessel,
er ist auch schon mal an einem Hotel vorbeigefahren und musste dann drehen. Nichtsdestotrotz erreichten wir noch zur Abendessenszeit unser Hotel. Die freundliche Dame am Empfang war direkt bemüht uns mit Getränken zu versorgen,
für die wir am Flughafen eine Hypothek hätten aufnehmen müssen. Die saftige Schliessfachgebühr für einen Safe, der sich nicht mal auf dem Zimmer befand, hat einen dann aber wieder schnell ernüchtert... Zimmer: Wenn man ein Einzelzimmer bucht, geht man eigentlich davon aus, dass man ein Doppelzimmer zur alleinigen Nutzung erhält. Also ist man schon ein wenig enttäuscht, wenn die Bude deutlich kleiner ausfällt.
Entweder haben die hier schon dem zunehmenden Single-Reise-Trend Rechnung getragen, oder es liegt daran, dass hier gelegentlich Tagungen abgehalten werden. Das Badezimmer war jedenfalls sehr geräumig und der Fernseher hatte 5 deutsche
Programme. Einziges echtes Manko: die Klimaanlage hat in der Regel nur warme Luft ins Zimmer gepustet; die wurde nur zu besonderen Anlässen (s.u.) tatsächlich aktiviert.
Verpflegung: Allererste Spitzenklasse! Reichhaltig und abwechslungsreich sortiert, egal ob man morgens zwischen 4 verschiedenen Croissantsorten wählte oder abends den superben Nachtisch kostete; das war kein Hotel um
"Big Diet" abzuhalten. Und das Ganze war auch so aufgebaut, daß man nirgendwo lange warten musste, wenn irgendeine Schnarchnase unter den Gästen mal wieder erst über seine Essensgelüste vor dem offenen Topf
nachdenken musste. Mittagessen konnte man im Speisesaal oder auch ein paar Kleinigkeiten in einem leicht schattigen Garten in Poolnähe einnehmen. Um die Zeit zum Abendessen zu überbrücken, wurden nachmittags dann
noch leckere kleine Pfannkuchen gebacken:
Personal: Stets hilfsbereit und bemüht den Wünschen der Gäste gerecht zu werden. Auch ruhig und korrekt gegenüber Gästen, die sich nicht so vorteilhaft ausgedrückt hatten.
Nicht unbedingt üblich in all-inclusive-Bunkern. Ob die Leute vom hoteleigenen Lederladen und der Boutique auch zum Hotelpersonal gehörten oder selbständig waren ? Keine Ahnung, aber die hatten angesichts ihrer
Preisstruktur am wenigsten zu tun. Animation: Nicht gerade eine Stärke im Haus, dies manifestierte sich schon alleine in der Tatsache, dass von vier Animateuren in unseren zwei Wochen alleine zwei gefeuert wurden. Aber was solls, wir hatten ja unseren
Haus- und Hofanimateur dabei, der hat dann schon ab seiner Wahl am 2. Abend zum Mr. Excelsior das Animationsprogramm deutlich aufwerten können (das ist der rechts aussen, er legt da grossen Wert drauf, seine Frau hat
aber die angedrohte Scheidung wegen seiner Auftritte dann doch nicht realisiert):
Strand: Nach ca. 10 Minuten Fussmarsch konnte man auch den hoteleigenen Strand erreichen, umfassende Verköstigung und Strandliege inclusive. Aber auch hier wieder bei den umliegenden Buden ein eindeutig deutscher Einschlag im Angebot:
Pool: Ein schöner grosser Pool, der immer mehr als sauber war (zumindest soweit es sichtbare Feststoffe angeht!).
Und was macht man in so einem Pool ? Man spielt ein bisschen Wasserball. Oder man spielt ein bisschen mit den anderen Gästen. Oder man spielt Wasserball mit
den anderen Gästen bis jeder von denen mindestens 2 Liter Wasser geschluckt hat. Nach einem knappen 15:2 haben die dann meist eh aufgegeben:
Special Events: Der besondere Höhepunkt an dem man nur zufällig teilnehmen durfte: eine echte türkische Hochzeit! Na ja, OK, die Sache hatte einen Haken: wir waren irgendwie nicht eingeladen.
Allerdings die dezente und höfliche Aufforderung doch um spätestens 15.30 Uhr den Pool und die Poolbar zu räumen! Und dann wurde umgebaut, aufgebaut, das war alles kaum wiederzuerkennen.
Wenigstens durften wir als Zaungäste zuschauen und von der Hochzeitstorte konnte man zu guter Letzt auch noch ein Stück abstauben; schliesslich hatte ja noch jemand Geburtstag...
Hotelgäste/Umgebung: Im Vergleich zum Urlaub in der DomRep 2 Monate zuvor war hier ein echter Fortschritt bez. der Mitreisenden festzustellen. Wenn man allerdings von ein paar Familien mit Kindern absieht, war der Altersdurchschnitt
doch sonst eher Richtung Altersruhesitz eingestellt. Zum Glück kamen dann noch ein paar angehende Abiturienten für eine Woche, die den Schnitt deutlich gesenkt haben (nicht nur den Altersdurchschnitt sondern vermutlich
auch den Notendurchschnitt für evtl. noch anstehende Prüfungen, Prost!). Und die haben sich auch mal zu vorgerückter Stunde aus dem all-inclusive-Paradies herausgewagt.
In der Umgebung gab es nämlich durchaus einige Lokalitäten, in denen es sich ein paar Stündchen aushalten liess. Auf dem Heimweg kam man sich dann wirklich wie auf der Titanic vor...